Leistungsgerechte Vergütungsansätze und zielgruppenorientiertes Informationsmanagement im Bereich seltener Erkrankungen

Zur Kurzanzeige

dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15488/16758
dc.identifier.uri https://www.repo.uni-hannover.de/handle/123456789/16885
dc.contributor.advisor Graf von der Schulenburg, J.-Matthias
dc.contributor.author Litzkendorf, Svenja eng
dc.date.accessioned 2024-06-04T07:44:54Z
dc.date.available 2024-06-04T07:44:54Z
dc.date.issued 2024
dc.identifier.citation Litzkendorf, Svenja: Leistungsgerechte Vergütungsansätze und zielgruppenorientiertes Informationsmanagement im Bereich seltener Erkrankungen. Hannover : Gottfried Wilhelm Leibniz Universität, Diss., 2024, V, 126 S., DOI: https://doi.org/10.15488/16758 eng
dc.description.abstract Der Begriff seltene Erkrankungen bezeichnet eine Gruppe von heterogenen und zumeist komplexen Krankheitsbildern, von denen in ihrer Gesamtheit ca. 4 Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu ihren gemeinsamen Besonderheiten zählt neben der geringen Anzahl Betroffener u. a. ein überdurchschnittlich hoher Kosten- und Zeitaufwand für die Behandlung und Beratung von Betroffenen, der unzureichend vergütet wird. Auch ein Mangel an umfassenden, qualitätsgesicherten und verständlichen Informationen für Menschen mit seltenen Erkrankungen, ihre Angehörigen und ärztliches Personal kann festgestellt werden. Damit sind seltene Erkrankungen aus gesundheitsökonomischer und versorgungspolitischer Perspektive hoch relevant. Im Nationalen Aktionsplan für Menschen mit Seltenen Erkrankungen wurden verschiedene Maßnahmenvorschläge formuliert, um die Situation von Betroffenen zu verbessern und eine hochwertige Versorgung sicherzustellen. Dazu zählt u.a. die Entwicklung adäquater Vergütungssysteme (Handlungsfeld Versorgung und Zentren) und der Aufbau eines krankheitsübergreifenden, qualitätsgesicherten Informationsportals (Handlungsfeld Informationsmanagement). Um diese Maßnahmen umsetzen zu können, bedarf es Kenntnissen über die Präferenzen der Beteiligten im Hinblick auf zukünftige Vergütungsinstrumente und spezifische Informationsbedarfe. Das Ziel der Dissertation liegt in der Analyse und Entwicklung leistungsgerechter Vergütungsansätze und eines zielgruppenorientierten Informationsangebots im Bereich seltener Erkrankungen. Im ersten Modul wird die Angemessenheit bestehender Vergütungsmöglichkeiten diskutiert und Ansätze für eine leistungsgerechte Vergütung entwickelt. Anschließend werden die Bedarfe und Präferenzen von Betroffenen, ihren Angehörigen und medizinischen Versorgern an unterschiedliche Informationsangebote analysiert und Anforderungen für ein zentrales Informationsportal abgeleitet. Zusätzlich werden Qualitätskriterien für Onlineinformationen zu seltenen Erkrankungen erarbeitet, die Qualität vorhandener Informationsangebote im Internet analysiert und Möglichkeiten für ein Informationsmanagement im Spannungsfeld zwischen Qualitätssicherung und Zielgruppenorientierung eruiert. Im Handlungsfeld Versorgung und Zentren kann zunächst eine deutliche Unterdeckung von Kosten in der Versorgung von Menschen mit seltenen Erkrankungen krankheitsübergreifend und über verschiedene bestehende Vergütungsformen hinweg festgestellt werden. Aus Sicht von Vertretern spezialisierter Versorgungseinrichtungen, gesundheitspolitischen Akteuren und Patientenvertretern besteht unmittelbarer Handlungsbedarf, um die im Nationalen Aktionsplan erarbeitete Zentrums- und Versorgungsstruktur nachhaltig zu erhalten und eine hochwertige Versorgung zu gewährleisten. Als präferierte Form der Vergütung kann eine Sonderpauschale für seltene Erkrankungen identifiziert werden, die den besonderen zeitlichen Bedarf in der Versorgung Betroffener berücksichtigt. Die Pauschale sollte nach verschiedenen Schweregraden differenziert und zusätzlich zur regulären Vergütung erstattet werden. Im Handlungsfeld Informationsmanagement kann darüber hinaus ein erheblicher Bedarf nach onlinebasierten Informationen zu seltenen Erkrankungen festgestellt werden, die über einen zentralen Zugangspunkt erreichbar sein sollten. Abhängig von Indikation, Erkrankungsstatus und weiteren personenbezogenen Faktoren variieren die spezifischen Informationsbedarfe. Übergreifend können jedoch zentrale Informationskategorien, wie beispielsweise psychosoziale und sozialrechtliche Beratung, aktuelle Veranstaltungen und Selbsthilfeangebote, identifiziert werden, die Patienten, ihre Angehörigen und Versorger gebündelt auf einem krankheitsübergreifenden Informationsportal präferieren. Um den Umstand zu berücksichtigen, dass Informationswebseiten zu seltenen Erkrankungen häufig nicht spezifischen Qualitätskriterien genügen, für Suchende dennoch bedeutsam sein können, sollte bei der Auswahl der Informationsbasis ein gleichermaßen qualitäts- und bedarfsorientiertes Vorgehen gewählt werden, dass die Qualität der angebotenen Informationsseiten transparent darstellt. Insgesamt ist festzuhalten, dass in beiden Handlungsfeldern übergreifend für die Gesamtheit seltener Erkrankungen präferenzbasierte Ansätze für eine leistungsgerechte Vergütung und ein zielgruppenorientiertes Informationsmanagement entwickelt werden konnten. Es bedarf nun weiterer Anstrengungen, um die entwickelten Ansätze in der Praxis zu implementieren, beispielsweise anhand modellhafter Rahmenvereinbarungen über eine leistungsbezogene Sonderpauschale zwischen Leistungserbringern und Kostenträgern für ausgewählte seltene Indikationen. Um im Bereich Informationsmanagement eine Verbesserung der Qualität der Informationslandschaft zu fördern, sind u.a. Untersuchungen zu Professionalisierungpotentialen der relevanten Anbieter notwendig. eng
dc.description.abstract The term rare diseases refers to a group of heterogeneous and mostly complex clinical pictures that affect approximately 4 million people in Germany. In addition to the small number of people affected by each rare disease, their common characteristics include the above-average costs and time required for the treatment and counselling of those affected, which is insufficiently remu-nerated. A lack of comprehensive, quality-assured and comprehensible information for people with rare diseases, their relatives and medical practitioners can also be identified. Thus, rare diseases are highly relevant from a health economic and care policy perspective. In the National Action Plan for People with Rare Diseases, various proposals for action were formulated to im-prove the situation of those affected and to ensure high-quality care. These included, among others, the development of adequate remuneration systems (field of action: care and centres) and the establishment of a cross-disease, quality-assured information portal (field of action: in-formation management). In order to be able to implement these measures, knowledge is needed about the preferences of those involved with regard to future remuneration instru-ments and specific information needs. The aim of the dissertation is to analyse and develop performance-based remuneration ap-proaches and a target group-oriented information offer in the field of rare diseases. In the first module, the appropriateness of existing remuneration options is discussed and approaches for performance-based remuneration are developed. Subsequently, the needs and preferences of patients, their relatives and medical providers for different information services will be analysed and requirements for a central information portal will be derived. In addition, quality criteria for online information on rare diseases will be developed, the quality of existing information offers on the internet will be analysed and possibilities for information management in the area of conflict between quality assurance and target group orientation will be explored.In the field of action of care and centres, a clear undercoverage of costs in the care of people with rare diseases across diseases and across different existing forms of remuneration can be identified. From the point of view of representatives of specialised care facilities, health policy actors and patient representatives, there is an immediate need for action in order to sustainably maintain the care and centre structure developed in the Action Plan and to ensure high-quality care. A special flat fee for rare diseases can be identified as the preferred form of remuneration, which takes into account the special time requirements in the care of those affected. The flat rate should be differentiated according to different degrees of severity and reimbursed in addi-tion to the regular remuneration. In the field of information management, a considerable need for online-based information on rare diseases can also be identified, which should be accessible via a central access point. De-pending on the indication, disease status and other personal factors, the specific information needs vary. However, central information categories, such as psychosocial and socio-legal ad-vice, current events and self-help offers, can be derived across the board, which patients, their relatives and providers prefer bundled on a cross-disease information portal. In order to take into account the fact that information websites on rare diseases often do not meet specific qual-ity criteria, but can nevertheless be significant for those looking for information, a procedure should be chosen for the selection of the information base that is equally quality- and needs-oriented and that transparently presents the quality of the information sites offered. Overall, it should be noted that in both fields of action, preference-based approaches for per-formance-based remuneration and target group-oriented information management could be developed for the entirety of rare diseases. Further efforts are now required in order to imple-ment the developed approaches in practice, for example by means of model framework agree-ments on a performance-related special flat rate between care providers and insurance provid-ers for selected rare indications. In order to promote an improvement in the quality of the in-formation landscape in the area of information management, studies on the professionalisation of the relevant providers are necessary, among other things. eng
dc.language.iso ger eng
dc.publisher Hannover : Institutionelles Repositorium der Leibniz Universität Hannover
dc.rights Es gilt deutsches Urheberrecht. Das Dokument darf zum eigenen Gebrauch kostenfrei genutzt, aber nicht im Internet bereitgestellt oder an Außenstehende weitergegeben werden. eng
dc.subject rare disease eng
dc.subject remuneration eng
dc.subject information needs eng
dc.subject information management eng
dc.subject information quality eng
dc.subject information portal eng
dc.subject Seltene Erkrankungen ger
dc.subject Vergütung ger
dc.subject Informationsbedarfe ger
dc.subject Informationsmanagement ger
dc.subject Informationsqualität ger
dc.subject Informationsportal ger
dc.subject.ddc 330 | Wirtschaft eng
dc.title Leistungsgerechte Vergütungsansätze und zielgruppenorientiertes Informationsmanagement im Bereich seltener Erkrankungen eng
dc.type DoctoralThesis eng
dc.type Text eng
dc.relation.doi 10.1007/s00103-022-03562-7
dc.relation.doi 10.1186/s12889-020-08926-9
dc.relation.doi 10.1186/s12913-018-2872-9
dc.relation.doi 10.2196/ijmr.7352
dc.relation.doi 10.2196/ijmr.5822
dc.relation.doi 10.2196/jmir.7056
dc.relation.doi 10.1007/s00103-017-2527-8
dc.description.version publishedVersion eng
tib.accessRights frei zug�nglich eng


Die Publikation erscheint in Sammlung(en):

Zur Kurzanzeige

 

Suche im Repositorium


Durchblättern

Mein Nutzer/innenkonto

Nutzungsstatistiken