Eine andere Kultur zu besitzen stellt einen Benachteiligungsfaktor auch für das berufliche Bildungssystem dar. Unter dem Bestreben der Chancengleichheit stellt somit interkulturelle Kompetenz von Lehrenden eine Schlüsselthematik der Lehrendenbildung dar. In einer qualitativen Analyse werden hierfür, unter dem Fokus der professionellen Handlungsstrategien im Umgang mit kulturell heterogenen Lernenden, induktiv diverse Elemente einer interkulturellen Kompetenz für den Bereich der Pflegepädagogik generiert. Durch leitfadengestützte Interviews mit
Pflegepädagog*innen werden verschiedene Kompetenzelemente und Handlungsstrategien abgebildet, welche neben expliziten Elementen einer interkulturellen pflegepädagogischen Kompetenz auch Rückschlüsse in den Bereich der Lehrendenbildung sowie Anforderungen für den Bereich der Weiterbildung ermöglichen. Die Analyseergebnisse ermöglichen darüber
hinaus Erkenntnisse hinsichtlich der Relevanz eines flexiblen Kulturbegriffs, der Generierung von Heterogenität durch Lehrende aber auch der großen Bedeutung von Diversity Education für die pflegepädagogische Profession. Interkulturelle Kommunikationskompetenz und Reflexionskompetenz stellen im Umgang mit kulturell heterogenen Lernenden zwei wesentliche Querschnittskompetenzen dar, welche die Ermöglichung von Chancengleichheit fundieren können. Die Arbeit schließt mit der Betrachtung von unterschiedlichen Schwerpunkten wie der
Schulentwicklung oder der Bedeutung einer professionellen Persönlichkeit von Lehrenden, welche unter dem Fokus der interkulturellen Kompetenz besondere Relevanz aufweisen.
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